Es wor amoi...
...vor ca. 70 Jahren ein allein stehendes Haus in Klachau, erbaut im Jahre 1952, der Bahnhof war schon damals schräg gegenüber, die meisten anderen Nachbarhäuser wurden erst so nach und nach erbaut.
Im Erdgeschoss dieses einfachen Hauses befand sich die Werkstatt meines Grossvaters, des Schuhmachermeisters Hans Moser. Im Obergeschoss, wo sich bis heute die Privaträume befinden, also direkt darüber, gab es noch einen Meisterbetrieb - die Schneiderei meiner Grossmutter, Josepha "Pepi" Moser.
Auf dem unteren Bild siehst du von links nach rechts: Meine Oma, meine Uroma Katharina Moser, meine Tante Elisabeth und meine Mutti als Kleinkind auf dem Arm von meinem Opa.
Meine Mutter war gerade drei Jahre alt, als meine Grosseltern im Jahr 1961 beschlossen, einen Gastbetrieb zu eröffnen. So machte die Werkstatt den Gasträumen Platz, die Schneiderei betrieb meine Oma als kleinen Zuverdienst noch einige Jahre weiter. Auch mein Opa, den du auf dem Foto unten ganz stolz neben seinem ersten Auto siehst, betrieb anfangs eine Nebentätigkeit, er hatte die Gebietsvertretung einer bekannten Bodenbelags- und Teppichfirma inne und war viel unterwegs.
So betrieb vorerst hauptsächlich meine Oma die "Imbisstube", zum Getränke-ausschank durften ausschliesslich kalte Speisen serviert werden.
Es herrschte eine gesellige Stimmung in der Stube, und immer öfter äusserten die Gäste den Wunsch nach warmen Mahlzeiten. Also beschlossen meine Grosseltern, eine Konzession für ein Gasthaus zu beantragen, denn ohne diese durfte nicht gekocht werden.
Einfach war es sicher nicht, das benötigte Papier zu beschaffen, denn es musste von der Gemeinde geprüft werden, ob ein entsprechender Lokalbedarf vorhanden sei, die Konzession wurde erst nach Abstimmung des Gemeinderates erteilt. Nach längerem hin und her klappte es dann auch, das war die Geburt des "Gasthof Moser".